Familienbrett
Das Familienbrett wurde von Ludewig 1978 entworfen und von ihm in der Forschung und Praxis bis zum heutigen Tag erprobt. Es dient zur systemorientierten Diagnostik und Therapie und kann zur Fallarbeit, in der Supervision usw. verwendet werden. Es ähnelt einer symbolisierten Version einer Familien- oder Systemskulptur im Miniformat. Die Personen, welche das Familienbrett gestellt haben oder daran beteiligt sind, haben durch diese Methode die Möglichkeit, aus der Position des "Beobachters" das aufgestellte System wahrzunehmen, mit dem System zu jonglieren oder dieses zu verändern.
Kurzbeschreibung:
Zum Familienbrett gehören Holzfiguren in verschiedenen Größen, Formen und Farben. Die Figuren sind geringfügig strukturiert, sie haben ein nur angedeutetes Gesicht. Das Brett selbst hat eine Größe von 50 x 50 cm und einen Rand, 5 cm von der Kante aus. Das Familienbrett kann in seiner Originalversion gekauft (Testzentrale) oder mit Holzklötzen und Unterlage nachempfunden und sinngemäß verwendet werden. Auch könnten statt Figuren Knöpfe, Symbole oder irgend welche anderen Gegenstände eingesetzt werden.
Handlungsanweisung, z.B. in der Beratung:
"Ich möchte Sie bitten, für jedes Mitglied der Familie eine Figur zu wählen und die Figuren so aufzustellen, wie sie in der Familie zueinander stehen. Es stehen Ihnen große und kleine, runde und eckige Figuren zur Auswahl. Die farbigen Figuren bitten wir erst auf unsere Anforderung hin zu verwenden. Das Brett hat eine Randlinie, es gibt also ein Innenfeld und ein Außenfeld. Sie können so viel von der Fläche benutzen, wie Sie möchten. Die Figuren können weit auseinander oder eng zusammenstehen, jedoch nicht aufeinander. Sie haben Augen, können also einander ansehen. Sie haben so viel Zeit, wie Sie brauchen". (Ludewig, 2000)
Beispiel mit standardisiertem Familienbrett aus Ludewig 2000, S. 68:
Auswertung:
Nach Beendigung der Aufstellung werden die Probanden befragt, z.B. nach:
- wen die einzelnen Figuren repräsentieren
- was sie haben darstellen wollen
- was die einzelnen Merkmale bedeuten
- Größe und Form der Figuren
- Position der Figuren auf der Fläche
- Größe und Form der Figuren
- Entfernungen
- Blickrichtungen
- evtl. Subsysteme und die Gestalt der Anordnung
Weitere Anregungen:
- Figuren sollen bei der Aufstellung durch den Probanden von der BeraterIn nicht berührt werden (Übergriffigkeit)
- Stellenlassen von z.B. "Ist-Bild", "Schreckens-Bild", "Wunsch-Bild"
- Zirkuläres Stellen ("Wenn ich Sie bitten würde, ihr/sein Bild zu stellen, wie sähe das aus?"
- Eine Person entfernen/hinzufügen ("Was würde das für ... bedeuten?"
- Figuren durch Symbole ergänzen
- Aufstellung von Konstellationen aus der Wahrnehmung der BeraterIn
- ...
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