Kinder brauchen Grenzen - keine Strafen
Kinder brauchen Grenzen
Grenzen zu erfahren bedeutet für Kinder, dass sie ausprobieren können, wie weit sie gehen können und somit ihren Entwicklungsraum erkunden. Das Kind testet die Grenzen anderer Kinder oder Erwachsener, um zu erfahren, welches Verhalten akzeptabel ist und welches nicht. Es verinnerlicht damit (neue) Verhaltensschranken, die es zuvor nicht kannte und lernt dadurch. Indem das Kind immer wieder an Grenzen geht und stößt besteht es Herausforderungen, stärkt seinen Selbstwert, überprüft die Verläßlichkeit von gesetzten Normen und Werten und damit auch die Beziehung zu seinen Eltern.
Grenzen, die Kinder in ihrer Entwicklung fördern, sind natürliche und logische Folgen (Beispiele) . Dadurch entwickeln sich Kinder ständig weiter.
Kinder brauchen keine Strafen
Haben Kinder natürliche Folgen, die sich aus ihrem Verhalten heraus ergeben, zu wenig oder gar nicht kennengelernt, neigen Erwachsene dazu, ihre Kinder zu strafen. Das Problem ist, dass Kinder dadurch noch weniger mit logischen Folgen konfrontiert werden, sondern an Stelle dessen eine Demonstration von Macht durch die Erwachsenen erleben.
Auch strafen oftmals Erwachsene ihre Kinder eher aus dem Motiv heraus,
ihre eigene Störung bewältigen
oder sich dem Kinde gegenüber nicht ohnmächtig fühlen zu wollen,
was zwar verständlich ist,
aber dem Kind nicht wirklich hilft
- das Kind lernt nicht Grenzen zu akzeptieren, sondern erlebt Ohnmacht.
Wie setzt man sinnvoll Grenzen und vermeidet Strafen?
- Voraussetzung: Auf das Gute im Kind achten
- Das Gute beim Namen nennen - Postives verstärken
- 1. Schritt: Klartext reden
- Stimme und Körpersprache kontrollieren, echt sein
- Anweisungen immer wieder sachlich wiederholen
- 2. Schritt: Auf Worte Taten folgen lassen
- Lernen aus logischen/natürlichen Folgen ermöglichen
- Gelingt dieses nicht, eine "Auszeit" verordnen
- Entweder: mit Mutter und Vater im selben Zimmer
- Oder: Eltern verlassen das Zimmer - Kind bleibt allein zurück
- Oder: Kind wird in ein anderes Zimmer geschickt
- Danach: Erneut Verhaltensweise einfordern
- Erst die Arbeit, dann das Vergnügen - Anreize setzen
- 3. Schritt: Einen Vertrag schließen
- Einen Plan zur Selbstkontrolle der Erwachsenen entwickeln
- Einen Vertrag zwischen Eltern und Kindern schließen
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