EN ISO-9000-Familie
Kurzbeschreibung:
Die Entwicklung von Qualitätssicherung stammt ursprünglich aus den USA. Auf Grund zunehmender Globalisierung des Handels und dem Wunsch nach einer verbindlichen Qualitätsentwicklung in Europa wurde 1987 die erste Fassung der EN ISO 9000er Reihe herausgegeben. 1994 wurde sie "sanft" (1. Revision), im Jahr 2000 umfassend novelliert (2. Revision als Ersatz für die EN ISO 8402:1995-08) und ist damit
- überschaubarer geworden,
- läßt sich pragmatisch auf kleine und mittlere Unternehmen anwenden,
-
dynamisiert die bisherigen relativ statischen 20 Qualitätselemente und
- ermöglicht eine Integration verschiedener Managementsysteme.
EN steht für "Europäische Norm" und ISO für "International Organization for Standardization" und wird als "Familie" bezeichnet, welche aus verschiedenen "Mitgliedern" besteht:
- EN ISO 9000 Qualitätsmanagementsysteme - Grundlagen und Begriffe (Terminologie)
- EN ISO 9001 Qualitätsmanagementsysteme - Forderungen (an die Qualitätsmanagement-Darlegung)
- EN ISO 9004 Qualitätsmanagementsysteme - Leitfaden zur Leistungsverbesserung (des Qualitätsmanagements)
- EN ISO 19011 Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme - Anleitung für das Auditieren
Grundsätze des Qualitätsmanagements:
"Umfassendes Qualitätsmanagement ist eine auf die Mitwirkung aller ihrer Mitglieder gestützte Managementmethode einer Organisation, die Qualität in den Mittelpunkt stellt und durch Zufriedenheit der Kunden auf langfristigen Geschäftserfolg sowie auf Nutzen für die Mitglieder der Organisation und für die Gesellschaft zielt." (DIN EN ISO 8402)
Bildquelle: EN ISO 9000, Seite 8
Diese allgemeine Aussage wird durch die Grundsätze des Qualitätsmanagements in der EN ISO 9000:2000 operationalisiert durch:
- Kundenorientierung
- Erkennen, Vorhersehen und Übertreffen von Kundenerwartungen
- Führung
- Schaffen einer geeigneten Unternehmenskultur durch visionäres, opertionalisiertes und vorbildhaftes Verhalten
- Einbeziehung der Personen
- Einbezug aller MitarbeiterInnen und ihrer Fähigkeiten zum Nutzen der Organisation
- Prozessorientierter Ansatz
- Lenkung von Tätigkeiten, welche als Prozesse definiert werden mit der Organisation von Feedback-Schleifen
- Systemorientierter Managementansatz
- Erkennen und Lenken des Prozessnetzwerkes mit seinen gegenseitigen Wechselwirkungen
- Ständige Verbesserung
- Ständige Optimierung von Kompetenz und Qualität der Organisation
- Sachbezogener Ansatz zur Entscheidungsfindung
- Finden von Entscheidungen durch Analyse von Daten und Informationen sowie betrieblichen Erfahrungen und Intuition
- Lieferantenbeziehung zum gegenseitigen Nutzen
- Transparente Kommunikation und Verständigung auf gemeinsame Ziele als Grundlage von Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten
EFQM (European Foundation for Quality Management):
Dieser europäische Zusammenschluss von führenden Unternehmen wurde 1988 gegründet. Ziel war, durch den Einsatz von TQM (Total Quality Management) Wettbewerbsvorteile zu bekommen. In Zusammenarbeit mit der EU-Kommission und der EOQ (European Organization for Quality) wurde ein Modell entwickelt, welches seit 1992 jährlich den EQA (European Quality Award) vergibt.
Das EFQM strebt einen higher level von Qualitätsmanagement mit einem hohen Umsetzungsgrad der Erreichung von Qualitätszielen an. Bewertet werden einerseits die Ergebnisse eines Unternehmens, aber andererseits auch die sog. Befähigerkriterien, also wie ein Unternehmen handelt.
Die Befähiger- als auch die Ergebniskriterien werden
nach folgendem Schlüssel gemessen und bewertet:
Bildquelle: QS 27, Seite 30
Literaturliste:
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