Projektion, Übertragung und Gegenübertragung - eine Definition

Kurzbeschreibung:

Projektionen und Übertragungen als auch Gegenübertragungen findet ständig statt, sie geschehen permananet in Interaktionen. Automatisch projiziert man, man überträgt oder reagiert mit Gegenübertragungen.
Als BeraterIn, TherapeutIn oder sonstige fachlich arbeitende Person will man Einfluss auf Beziehungen und deren Verlauf nehmen, so dass diese Vorgänge verstanden werden müssen, um sie beeinflussen zu können.

Definition Projektion:

Eigene positive oder negative Eigenschaften, welche die projizierende Person bei sich selbst nicht wahrnehmen möchte, werden anderen Personen zugeordnet. Es werden also Empfindungen, Gefühle, Wünsche und Interessen (innerer, nicht bewusster Vorgänge) in die Außenwelt verlagert. Im Gegensatz zur Übertragung kommt es hierbei jedoch nicht zur Verfolgung dieser Wunschvorstellungen oder Erwartungen.

Definition Übertragung:

Unter Übertragung als alltagspsychologisches Phänomen versteht man das Hineinlesen von Erwartungen, insbesondere Rollenerwartungen, eigener Wünsche, Befürchtungen und/oder Vorstellungen in das Verhalten oder die Eigenschaften einer bestimmten Person, die ursprünglich einer anderen Person (z.B. Eltern oder Partnern) gegolten haben. Frühere Erfahrungen und Kommunikationsmuster werden in aktuelle Beziehungen eingebracht, ohne das zu merken. Im Gegensatz zur Projektion spielt hier eine dritte Person aus der Vergangenheit eine Rolle. Die Inhalte sind oftmals rein wunschhaft und bleiben (im Sinn unerfüllter positiver Erwartungshaltungen) meist unbefriedigt, zumal der aktuelle Partner das auf die Vergangenheit gerichtete Wunscherfüllungspotenzial in der Regel nicht zur Verfügung stellen kann oder will.

Definition Gegenübertragung:

Als Gegenübertragung bezeichnet man eine Form der Übertragung, bei der eine Person auf andere (bzw. auf dessen aus Übertragungsphänomenen hervorgehende Handlungen und Äußerungen) reagiert und seinerseits seine eigenen Gefühle, Vorurteile, Erwartungen und Wünsche auf diesen richtet. Derselbe Vorgang entsteht in einer Interaktion dann, wenn Übertragungen von Personen deswegen abgelehnt werden, weil sie den Vorstellungen der Personen widersprechen, auf welche übertragen wurde.

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