Reframing (Umdeuten)

Kurzbeschreibung:

Für einen Menschen ist die Bedeutung eines Geschehens nicht von der Sache selbst, sondern von "Kontextmarkierungen" abhängig, dem Rahmen (frame). Dieser Rahmen bedingt, dass eine Sachlage subjektiv bestimmt und individuell gefühlsmäßig erlebt wird. Wird dieser Rahmen so verändert, dass die Person die selbe Sache in einem anderen Kontext wahr nehmen kann, verändert sich auch die Bedeutungszuschreibung. Die Sache selbst stellt sich nun für die Person anders dar, weil die Person eine andere Perspektive eingenommen hat.

Umdeutungen geschehen auf der Metaebene. Nach der Logischen Typenlehre werden Klassen unterschieden, welche Konstruktionen unseres Denkens sind. Nimmt eine Person eine Zuteilung von Sachlagen oder Verhaltensweisen zu einer bestimmten Klasse vor, so ist diese Zuordnung ein Ergebnis der spezifischen Erfahrungen dieser Person und keine absolute Wahrheit. Nicht den Dingen selbst wird beim Reframen eine andere Bedeutung zugemessen, sondern der Zugehörigkeit der Klasse. Erweitert die Einführung einer neuen Klasse in Form einer Umdeutung die individuelle Wahrnehmung einer Person, kann sie die Dinge in einem neuen Licht sehen. Scheinbare Unveränderlichkeiten oder Ausweglosigkeiten können dadurch überwunden werden und die Person fühlt auch körperlich diese Veränderung.

Grafische Darstellung:

Folien zum Anschauen

Handlungsanweisung:

Ein Beispiel:
  • Mutter: "Meine 10jährige Tochter hört nicht mehr auf mich."
  • Berater: "Ihre Tochter scheint ausgesprochen eigenständig zu sein?"
  • Mutter: "Das kann man wohl sagen. Sie macht was sie will."
  • Berater: "Wie haben Sie es geschafft, Ihre Tochter so früh zur Selbstständigkeit zu erziehen""
  • Mutter: "So habe ich das ja noch gar nicht gesehen."


  • Eine Humoreske:
    Eine Maus flieht vor einer Katze und versteckt sich hinter dem Hinterhuf einer Kuh. Die Kuh hebt den Schwanz und kackt. Die Maus ist von dem Kuhfladen völlig bedeckt, nur die Schwanzspitze schaut oben ein winzig kleines Stück heraus.
    Die Katze kommt, sieh die Schwanzspitze, zieht die Maus aus der Schwanzspitze heraus und frißt sie auf.
    Was schließen wir daraus?
  • Nicht jeder, der uns aus der Scheiße zieht, ist unser Freund!
  • Nicht jeder, der uns bescheißt, ist unser Feind!
  • Wenn Du schon in der Scheiße sitzt, dann zieh' wenigstens den Schwanz ein!


  • Literaturliste:

    Auswahlliteratur

    © Diese Seite darf zu persönlichen Zwecken ausgedruckt, jedoch nicht ohne Genehmigung des Verfassers zu kommerzieller Verwendung benutzt werden. Zuwiderhandlungen werden strafrechtlich verfolgt und berechtigen den Verfasser zu Schadenersatzforderungen.



    Copyright © 2000-2018 by Dr. Eberhard Krüger